Ein wunderschöner Morgen erleichterte das frühe Aufstehen. Mein Gepäck befindet sich noch nicht am optimalen Ort. Für das Frühstück zubereiten mussten diverse Taschen durchsucht werden. Deshalb habe ich alles noch einmal anders eingepackt.
Schon bald wurde es wieder so richtig heiss. Nach ein paar Kilometern führte die Route dem Kanal entlang. Bei jeder Schleuse ging es ein paar Meter hinunter und ich konnte die zurechtgemachten Schleusenwärterhäuschen bestaunen. Um die Mittagszeit wurde die Hitze unerträglich. Ein Nothalt in einem kleinen Dorf mit einer tatsächlich geöffneten Wirtschaft brachte die Erlösung.
Vor Strassbourg wurde der Himmel im Westen schwarz. Es begann zu stürmen und bald kam auch der Regen dazu. Es schüttete wie aus Kübeln. Was nun?
Ein paar hundert Meter weiter kam eine schöne Villa mit Vordach gerade richtig. Ich war noch nicht ganz vom Velo abgestiegen, da machte mir eine alte Dame die Türe auf und lud mich zu Kaffee und Kuchen ein. Ich durfte mir ihre ganze Lebensgeschichte anhören, ihr Mann, der vor 27 Jahren gestorben war, das schöne Chalet in Verbier, wo sie jahrelang zum Skifahren hinging und jetzt steht es leer und ihre Auszeichnungen als elsässische Slalommeisterin. Als der Regen weniger wurde, habe ich mich von ihr verabschiedet.
Pudelnass bin ich auf dem Camping in Strassbourg angekommen. Der ganze Platz war überschwemmt. Auf einer kleinen Anhöhe könnte ich mein Zelt wieder im strömenden Regen aufstellen. Irgendwann kam dann doch wieder die Sonne zum Vorschein.
Geduscht und halbwegs trocken gab es dann noch eine Velostadtrundfahrt durch die Altstadt und das Petit France. Bei den 12 Aposteln genehmigte ich mir noch ein feines Bier. Erschlagen von den vielen Eindrücken liege ich nun im Zelt und werde sicher gut schlafen.
was für eine tolle Geschichte, heute wird es vermutlich noch einmal heiss, aber dann sollte es angenehmer werden. Bonne journee. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Tagesrapport! Guete Fahrt!