Bei strahlender Sonne bin ich heute morgen von meiner Hütte losgefahren. Drei Kilometer weiter gab es an der Tankstelle von Kautokeino einen Kaffee und ein Mikrowellen Sandwitch.
Nach zwei Stunden hörte man das Toben eines Wasserfalles. Der Rastplatz lag unmittelbar beim Wasserfall. Eine schöne Kulisse um eine Verschnaufpause einzulegen.
Etwa auf halber Strecke hatte es eine Kaffeebar, sprich es gab abgestandenen Kaffee und sowas ähnliches wie einen Hamburger. Ein Wanderer aus Hamburg setzte sich zu mir und erzählte von seinen Fussmärschen rund um die Welt.
Die Einöde wechselte zu einem Fjäll und langsam zu einem Tal das zur Schlucht wurde. Der Wechsel von einer Landschaft zur anderen ist hier oben besonders ausgeprägt.
Dreissig Kilometer vor Alta kam nochmals ein sehr schöner Rastplatz. Schon von weitem sah ich zwei Personen in Kampfanzügen der russischen SpezNats. Tatsächlich war da ein russisches Pärchen mit Fahrrädern und Zelt am Kochen. Sergei und Natalia kommen vom Weissen Meer und wenn man ihren Feuerkünsten zusah merkte man dass sie die Kleider auf zivilem Weg besorgt haben.
Nach einem herzlichen Gespräch verabschiedete ich mich von den Beiden und fuhr nach Alta. Am Wasser angekommen gab es noch Fotos vom neuen Meer.
Ich bin dann direkt zur Velowerkstatt gefahren. Da erwartete mich die gleiche Sch… wie in Schweden. Die hatten nichts und verstanden nichts. Der Geschäftsführer sagte mir dann am Schluss noch, ich solle es bei der Intersport Filiale versuchen.
Leicht gereizt betrat ich das Sportgeschäft. Einem freundlichen Mitarbeiter mit Namen Ädergar erklärte ich die Sache. Jetzt kam aber Bewegung in den Laden. Einmal durch alle Gestelle und das gesamte Material war auf der Werkbank. Ich bekam ein neues Hinterrad mit einer Weinmannfelge und eine grössere Bremsscheibe. Die ganze Schaltung wurde auch noch überholt. Eine Stunde nach Feierabend war mein Velo fertig. Solche engagierte und nette Menschen erfreuen mein Herz. Es gibt sie noch.
Wir verabschiedeten uns. Er erzählte mir noch, dass er nach Bern zum Hauptsitz von Intersport muss. Da war mir alles klar.
Vor lauter Freude über mein „neues“ Velo bin ich in ein Pup ein Bier trinken gegangen. Das Bier war fast so teuer wie mein neues Hinterrad.
Der Ruhetag von morgen ist somit hinfällig geworden. Alles erledigt. Ich habe dann im Thonhotel eingecheckt und lass es mir heute Nacht gut gehen.