Nach dem gestrigen Regentag konnte ich heute morgen alles trocken verpacken. Ich habe die Vordertaschen mit den schwereren Sachen beladen damit mein beschädigtes Hinterrad ein wenig entlastet wird.
An der Tankstelle in Jokkmokk gab es noch einen Kaffee und ein Sandwitch. Die Strasse nach Porjus war sehr gut ausgebaut und die ersten 50 km liefen super. Unterwegs habe ich noch Kathy aus Paris angetroffen. Die zierliche knapp 50 kg leichte Mitsechziger kam vom Nordkapp herunter und ist auf dem Weg nach Paris. Wir haben noch eine Weile geplaudert und sind dann Beide unseren Weg weiter gefahren. In Porjus, dass hauptsächlich von den vielen Flusskraftwerken in der Umgebung lebt, habe ich den Felgenriss kontrolliert. Er hat sich nicht verändert.
Nach einem sehr guten Hamburger zum Mittagessen ging es weiter nach Gällivare. Die Landschaft wird jetzt zunehmend karger. Dafür kommen mehr Höhenzüge und es wird gebirgiger.
In Gällivare angekommen bin ich zu der Adresse der Velowerkstatt gefahren. Es war nichts zu sehen. Die Nachbarn erzählten mir dann, dass der Inhaber mit der ganzen Werkstatt in den Süden gezogen sei.
Zufällig traf ich Florian, den Berner wieder. Er meinte es gebe noch eine andere Werkstatt. Dort angekommen wussten die nicht einmal was ein 28er Rad ist. Von einem Zentrierbock haben die auch nichts gewusst. Nach einigem Erklären sagte uns der „Mechaniker“ er sei Schüler und das sei sein Ferienjob. Die konnten nur die angelieferten Fahrräder zusammenbauen.
Nach der Kontrolle des Risses, der immer noch gleich aussah habe ich mich entschieden einfach auf gut Glück weiterzufahren.
Florian hat sich noch schlau gemacht und meinte in Alta gibt es sicher eine Werkstatt. Also schaue ich dort mal vorbei. Es sind ja nur 470 km dorthin.
Florian hat sich dann verabschiedet weil er die Nacht durch fährt. Die E10 nach Norden sei als Todesstrasse bekannt. Sie ist eng, mit vielen Leitplanken und die Bergwerklastwagen gehen nicht auf die Seite.
Ich habe mich entschlossen in Gällivare zu übernachten. Auf dem Campingplatz ist einiges mehr los als bisher. Alles konzentriert sich jetzt auf die einzige Strasse nach Norden.
Nachdem ich mein Zelt aufgebaut hatte war ein Saunabesuch fällig. Ich genoss die Hitze und das Schwitzen. Danach gab es Kaffee und Kuchen.
Nach dem obligaten Spaziergang in die nähere Umgebung bei Sonnenschein gab es noch ein kleines selbst gemachtes Abendessen. Schon ist es wieder Zeit meinen Bericht zu schreiben und in den Schlafsack zu kriechen.